Zuchtanlage des Schriftführers
Diesen Abschnitt möchte ich dazu nutzen, meine Zuchtanlage mit Kingtauben (rotfahl/braunfahl) und Standard-Brieftauben (Schönheitsbrieftauben in rotfahl/gelbfahl) vorzustellen. Damit will ich aufzeigen, mit welchen Bauweisen und Einrichtungen ich arbeite und wie diese sich im Laufe der Jahre bewährt haben. Die Kingvoliere wurde im Jahre 1998, die Standardbrieftaubenvoliere im Jahre 1999 errichtet. Somit liegen schon einige Erfahrungen über Vor- und Nachteile der Volieren vor.
Überblick über die gesamte Zuchtanlage (King-Tauben und
Standard-Brieftauben):
Das Flachdach der Kingvoliere besteht aus Bitumenplatten, dass der
Standardvoliere aus Fieberglasbahnen. Aufgrund der Lichtdurchlässigkeit der
Fieberglasbahnen finde ich dieses empfehlenswerter, da durch das Sonnenlicht
Krankheitserreger abgetötet werden. Allerdings ist auf die Anforderungen des
Farbenschlages (bzgl. ausbleichen) zu achten.
King-Tauben-Voliere:
links: Alttierschlag; rechts: Jungtierschlag
Die Voliere wurde nach der Offenfrotbauweise errichtet. Die Wände stellen einen
einfachen Bretterverschlag dar und wurden nicht isoliert. Der Boden ist aus
Betonplatten (Einstreu: gesiebter Sand). Der untere Teil der Gitter wurde mit
Plexiglas bedeckt, damit Zugluft vermieden wird. Die Maschenweite des Gitters
sollte einen Zentimeter nicht überschreiten, damit auch Nagern der Zugang
verwehrt bleibt.
Standard-Brieftauben-Voliere:
Die frühere Fasanenvoliere wurde zur Taubenvoliere umgebaut. Dies geschah durch
Einbau des Fieberglasflachdach. Schilfmatten schützen die Tauben vor Zugluft. Der Boden
besteht aus Split. Die Reinigung erweist sich schwerer als die Reinigung der
Betonplatten. Dafür versickert das verspritzte Badewasser problemlos, was bei
den Betonplatten nicht der Fall ist. Trotzdem bevorzuge ich das einlegen von
Betonplatten.
Für ein gutes Stallklima ist es unerlässlich, für jede Taube mindestens einen
Sitzplatz zur Verfügung zu stellen, da es ansonsten zu Rangeleien kommt.
Sitzplätze können in Form eines Sitzregales (links) oder von Dreieckssitzen
(rechts) zur Verfügung gestellt werden. Ich persönlich bevorzuge die Sitzregale.
Diese werden von den Tieren besser angenommen und die gesamte Voliere bleibt
sauberer, da sich die Tiere überwiegend in den Sitzregalen aufhalten. Diese
Auffassung wurde mir auch von anderen Zuchtfreunden bestätigt.
Des weiteren ist darauf zu achten, dass jedes Zuchtpaar eine eigene Voliere hat. Diese sollten im Winter mit einem Gitter abgesperrt werden. Die Maße meiner Nistzellen sind: 100 cm x 70 cm x 60 cm. Gerade für meine Rasse hat sich gezeigt, dass die Nistzellen nicht groß genug sein können, da die Tauben darin ungestört den Tretakt vollziehen können, ohne dass sie von anderen Schlaginsassen dabei gehindert werden.
Als Tröge verwende ich nebenstehend gezeigte. Bei diesen kann das Futter durch die Tiere nicht verunreinigt werden. Das selbe gilt für die Gritbehälter. Die Tränken stehen erhöht. Somit kann das Wasser auch nicht leicht verschmutzt werden.
Den Tauben sollte ca. zwei bis dreimal pro Woche die Möglichkeit offen stehen, ein Bad zu nehmen. Dieses wird von den Tieren (auch im Winter an frostfreien Tagen) recht gerne angenommen. Dem Badewasser kann ein handelsüblicher Badewasserzusatzt zugegeben werden. Allerdings kann auch Kochsalz oder Obstessig verwendet werden. Dieses ist günstiger, und hat den gleichen Effekt, nämlich dass Ektoparasiten in gewissem Maße entgegengewirkt wird.
Den Standardbrieftauben stehen die selben Schlageinrichtungen zur Verfügung. Allerdings haben diese keine Betonbodenplatten sondern Split als Bodenbelag. Dieser wird jedes Jahr im Frühjahr durch ca. 1,5 t Neuen ersetzt, da durch die wöchentliche Reinigung einiges abgetragen wird. Besser bewährt haben sich jedoch die Betonplatten, da diese leichter zu reinigen sind.
Die Nistzellen sind in der Standard-Voliere etwas kleiner gehalten (60 x 30 x 40 cm). Sie sind halbseitig verdunkelt, dass die etwas unruhigere Rasse beim Brutgeschäft nicht gestört wird, wenn man die Voliere betritt. Den Tretakt können diese Tauben auch außerhalb der Nistzelle vollziehen, da diese den Akt wesentlich schneller vollziehen als die Kingtauben.