Verpaarung

 

Es ist wichtig, während der Winterzeit darauf zu achten, dass die Tauben nicht zu nahrhaft gefüttert werden. Da sie im Winter wenig Beschäftigung haben, verfetten sie sehr leicht. Dies führt dann meist zu einer schlechten Befruchtungsrate vor allem des ersten Geleges. Ich füttere meinen Tieren deshalb nach der ersten Ausstellung (Ende Dezember) bis hin zur Verpaarung (Ende Februar) nur Wintergerste (Dies auch nur in Maßen. Es darf am nächsten Tag kein Korn mehr im Trog liegen.). Diese Fütterungsmethode wird zwar von einigen Züchtern nicht empfohlen, da die Tauben zu einseitig ernährt werden, für meine Tiere ist sie aber der Garant für eine gute Befruchtung im Frühjahr. Selbstverständlich werden auf dem Markt auch einige Diätfuttermischungen angeboten. Zu diesen kann ich jedoch leider nichts sagen, da sie von mir noch nicht ausprobiert wurden. In der Winterzeit wird auch einmal wöchentlich ein "Hungertag" eingelegt. An diesem Tag erhalten die Tiere nur frisches Wasser. Da die Winterzeit auch in  der Natur durch weniger Nahrungsangebot ausgezeichnet wird, stellt dies nur einen rein natürlichen Vorgang dar und schadet den Tieren nicht.

Einige Tage (7-14) vor dem Anpaaren sollten dem Futter einige Kleinsämereien beigemischt werden. Dies versetzt die Tiere in einen paarungswilligeren Zustand.

Für das Verpaaren sollte eine Woche ausgesucht werden, in der es nicht zu kalt ist. Ansonsten kann es unter Umständen vorkommen, dass die Tiere wochenlang regungslos nebeneinander in den Nistzellen sitzen. Bei milderen Temperaturen sind die Tiere in der Regel spätestens nach einer Woche zusammengestanden und können in die Voliere gelassen werden.

 

Bei den King sowie den Standardbrieftauben schneide ich vor dem Verpaaren das Gefieder rund um die Kloake zurück. Somit wird der Tretakt erleichtert und die Befruchtungsrate erhöht, da die Tiere ihre Kloaken leichter aneinander pressen können und keine Federn im Weg stehen. Des weiteren ist während der gesamten Brutzeit (Februar bis August) darauf zu achten, dass das Aftergefieder kurz bleibt und die Kloake nicht durch Kot verunreinigt wird. Dies alles verschlechtert die Befruchtungsrate.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In oben gezeigten Nistzellen werden die Tiere verpaart. Die Boxen werden während der Verpaarung mit einem Gitter versperrt (s. Bild rechts unten). An die Vergitterung werden die Futternäpfe für diese Zeit befestigt. Die Nistschalen (linkes Bild) werden erst nach erfolgreicher Verpaarung zur Verfügung gestellt. Für die King bevorzuge ich große Tonnistschalen. Diese erhalten einen Rand aus Pappe der mit Kunststoff überzogen ist. Dies hat den Vorteil, dass Eier nicht aus dem Nest fallen können. Außerdem dient es einem Sichtschutz für die Tauben, damit diese ruhiger brüten können. Die Nistbox ist mit Zeitungspapier ausgelegt, damit der Boden nicht unnötig verschmutzt wird. Das Zeitungspapier ist mit einer dünnen Sandschicht bestreut. Dies verhindert, dass das Papier verrutscht und der Boden freiliegt.

Es ist darauf zu achten, dass evtl. ältere Tauber, die sich schon mehrere Jahre in der Zucht befinden wieder ihre Nistzelle vom Vorjahr bekommen, da es ansonsten zu Streitereien kommt. Jungen Taubern wird eine leere Nistzelle zugewiesen.

Nach dem Verpaaren (ich lasse die Tiere ca. eine Woche in den Nistzellen) müssen die Tiere wieder aus den Nistzellen gelassen werden. Ich lasse die Tiere nicht alle auf einmal frei, da sonst ein unnötiges Chaos entsteht. Die Alttauber finden zwar zu ihrer Zelle zurück. Jedoch Täubinnen, die im Jahr zuvor eine andere Zelle belegten, werden diese aus Gewohnheit aufsuchen. Deshalb lasse ich die Tiere der obersten Reihe am Freitag, spätnachmittags aus ihren Zellen. Die mittlere Reihe wird am Samstag Vormittag geöffnet und die unterste am Samstag, Spätnachmittag. Dieses System hat sich bei mir am besten bewährt, da den Tieren dann nicht auf einmal alle Nistzellen zum Anflug zur Verfügung stehen und sich die bereits Freigelassenen an ihr Abteil gewöhnt haben und dies auch gegen die anderen Schlaginsassen verteidigen.